Klausurtagung: Klosterberg als Hauptthema

13.03.2017 21:34

Ideen-Sammlung zum Klosterberg

 

Altentreptow. Die Einladung stand für alle Altentreptower. Denn in der Klausurtagung der Fraktion von Altentreptower Wählergemeinschaft und SPD sollte es um die weitere Gestaltung des Klosterbergs gehen. Doch am Sonnabend interessierten sich keine weiteren Bürger für dieses Thema. Trotzdessen zerbrachen sich die Mitglieder von Wählergemeinschaft und SPD die Köpfe über ein Konzept für die Zukunft. Der Architekt und ehemalige Stadtvertreter Frieder Schönherr (SPD-Fraktion) und Bernhard Wichmann, Mitglied der Wählergemeinschaft und des Bauausschusses, brachten ihre Gedanken dazu ein.

 

Frieder Schönherr erinnerte daran, dass der Klosterberg einmal den Namen Marienberg trug, dass ein Kloster dort gebaut wurde und entscheidend zur weiteren Besiedlung der Region beigetragen hat. Es habe vor einigen Jahren Ausgrabungen dazu gegeben. "Es gibt aber immer noch keine Info, wo einmal was gestanden hat", bedauerte er. Der Klosterberg habe eine überregionale Bedeutung. Die Stadt wuchere nicht genug mit diesem Pfund, meinte Schönherr. Damit der Große Stein besser wirkt, sollten die umgrenzenden Gärten weggenommen werden. Zur Gestaltung des Fritz-Reuter-Turnplatzes lägen in der Verwaltung schon Entwürfe des Landschaftsplaners Stefan Pulkenat vor. Die Festwiese solle nach Schönherrs Ansicht erhalten bleiben - vielleicht auch mit der Bühne. Der Spielplatz auf dem Geländer der ehemaligen Badeanstalt sei in Ordnung. Vielleicht könne man dort auch eine Skaterbahn bauen. Er wünscht sich auch, den Pferdestall neben dem Tierheim wegzunehmen. Denn die vielen Transporterfahrten seien nicht günstig für die Wege. So ein Stall habe in einem Park nicht zu suchen. Eines war für Frieder Schönherr aber klar: "Wenn wir den Klosterberg als Park gestalten wollen, müssen wir einen Landschaftsplaner einbeziehen." Er bedauerte die Baumpflanzungen, die vor dem Tierheim ohne ein Gesamtkonzept durchgeführt wurden.

 

Das sah Mirko Renger, Vorsitzender der Wählergemeinschaft anders: "Es war richtig, dass wir die Bäume gepflanzt haben", sagte er. Auch der Spielplatz sei noch angelegt worden, ohne dass es ein Gesamtkonzept gibt. Aber wenn die Fraktion die beiden Projekte nicht umgesetzt hätte, dann wäre ganze zwei Jahre nichts auf dem Klosterberg passiert. Die Wählergemeinschaft habe auch 50 Meter Zaun gespendet, um den Spielplatz vom Teich und vom Gelände des Pferdesportvereins abzugrenzen. Rudi Korth, Wählergemeinschaft, ergänzte, dass auch früher Bäume auf dem Areal vor dem Tierheim standen. Die letzten seien durch den Bau des Verkehrsgartens weggenommen worden. Diesen Zustand habe man wiederhergestellt, um wieder ein bisschen mehr Grün auf den Klosterberg zu bringen. 30 Jahre lang sei nur abgesägt worden.

 

Nun müsse der Klosterberg aber einen Fahrplan bekommen, betonten Renger und auch der Bauausschussvorsitzende Christian Sorge. Ein Gesamtplaner werde sehr viel Geld kosten. Beide warben dafür, Planer - vielleicht auch ehrenamtlich - lieber in die einzelnen Projektplanungen einzubinden, wenn es z.B. um den Großen Stein oder eine Skaterbahn geht. Die gesammelten Vorstellungen sollten als Aufgabenübersicht jetzt zu Papier gebracht werden. Auch Bernhard Wichmann warnte vor hohen Kosten eines Planers, der auch nur Aufgabenstellungen der Stadt detailiert umsetzen kann. Eine solche Summe könne die Stadt derzeit nicht aufbringen. Rudi Korth sprach sich gegen eine vollkommene Umgestaltung in eine Gartenanlage a la Lenne´ aus. Bei einer solche Anlage wären die laufenden Unterhaltungskosten nicht finanzierbar.

 

Bernhard Wichmann, ehemaliger Mitarbeiter eines Planungsbüros, legte dann seine Ideen dar, die er mit vielen Ideen von Bürgern in der Stadt und von Pulkenat ergänzte hatte. Denn auch Pulkenat habe viele gute Vorschläge gehabt, betonte Wichmann. Für ihn sollte der Klosterberg ein Zentrum des Sports und ein Stadtpark werden. Pferdesportverein, Sporthalle, Skaterbahn, Bolzplatz, Trimm-Dich-Pfad würden den sportlichen Charakter ausmachen. Es sollten Erholungspfade, aber auch Seniorenwege angelegt werden, damit auch Ältere die Anhöhe mit Rollatoren oder Gehhilfen erklimmen können. Der Spielplatz, ein Rodelberg, ein gestalteter Reuter-Turnplatz, eine überdachte Sitzgelegenheit und Streuobstwiesen, wo Gärten nicht mehr zu halten sind, würden den Park- und Erholungscharakter unterstreichen. Die Eiszeitroute, die immer noch keinen festen Weg durch die Stadt habe, müsste endlich integriert werden. "Altentreptow ist in dem Plan gar nicht enthalten", bedauerte er.

 

Wichmann sprach von einer künstlichen Schlittereisbahn, die eventuell von den Sportvereinen ehrenamtlich im Winter angelegt werden könnte, wenn sie das wollen. Die Bühne an der Festwiese sei gar nicht so marode. Nur der vordere Teil vor der Überdachung sei immer nass und auseinandergefroren. Das lasse sich aber mit wenig Aufwand reparieren. Er sprach den offenen Bereich des Europaradweges „Eiszeitroute“ an, welcher am Großen Stein entlangführen sollte. Die Wegeführung auf dem Klosterberg würde Bernhard Wichmann aus Kostengründen nicht so stark verändern. Auch der geplante Aussichtsturm sei nicht zu bezahlen. Dafür könnte aber ein Weg am idyllischen Torneybach angelegt werden, um die MZE und den Sportplatz an der Stralsunder Straße zu verbinden. Damit die Treptower vom Klosterberg auch den Blick auf die Stadt genießen können, empfahl er, ein bis zwei Bäume wegzunehmen, um eine Sichtachse zu schaffen.

 

Wie Schönherr sprach sich auch Wichmann für mehr Freiraum für den Großen Stein aus. "Wir brauchen eine Freifläche um den Großen Stein", sagte er. Ein Metallgestell zum Erklimmen lehne die Bodendenkmalpflege ab. Deswegen sollte der Stein mit natürlichem Material so hergerichtet werden, dass er für die Kinder wieder zu erklettern ist. Natürlich müsse er auch trockengelegt werden, damit die Pfützen verschwinden. Die Alleen seien in die Jahre gekommen. Für die Sicherheit der Spaziergänger gebe es hier Handlungsbedarf bei einzelnen Exemplaren.

 

Der Pferdesportverein habe 88 Mitglieder. Es sei davon auszugehen, dass in Zukunft wieder Pferdesportveranstaltungen in der Stadt durchgeführt werden. Für solche Höhepunkte, für die Sportveranstaltungen in der MZE, für Feste, Zirkus oder Feiern im Spartenheim brauche man mehr Parkplätze. So sollte der Parkplatz an der L 35 geöffnet und vielleicht entlang der Straße erweitert werden. Auch über weitere Stellfächen am Spartenheim oder vom Krankenhaus aus sollte nachgedacht werden. Für Bernhard Wichmann fehlen Wegweiser an den Straßen, damit Klosterberg- und Sportbesucher den Weg finden. Und auch am Speicher und am Demminer Tor sollten Hinweisschilder "Klosterberg" aufgestellt werden.

 

Roman Krepelin würde gern sehen, wenn neben den Steuobstwiesen auch großzügige Freiflächen geschaffen werden könnten. Auf einer solchen großen Wiese, könne man beispielsweise auch Frisbee spielen. Er fragte, ob die Skaterbahn nicht lieber aus kleineren Elementen mit einer asphaltierten Bahn bestehen sollte. Da könnten sich die kleineren Kinder tummeln. Alle Gärten könnten nicht so leicht verschwinden, so Wichmann. Denn viele seien in Privateigentum und nicht in städtischer Hand. Wolfgang Clasen (Wählergemeinschaft), Vorsitzender des Pferdesportvereins, bestätigte die Idee für Sportveranstaltungen. "Wir wollen den Tag des Pferdes wieder beleben." Dafür brauche es auch Gastronomie. Nach ersten Ideen könne vielleicht das Spartenheim genutzt werden.

 

Nun will eine vierköpfige Gruppe um Sorge und Renger die weiteren Schritte zur Umsetzung vorbereiten.