Sind 80 Windräder genug?

 

Über die Windräder rund um Altentreptow machen wir uns viele Gedanken. Jeder, der in Altentreptow wohnt, hat sie Jahr um Jahr wachsen sehen. Mittlerweile sind es schon über 80 Windkraftanlagen geworden. Sie drehen sich westlich und östlich der Stadt. Manch einer hat sich nach und nach an den Anblick gewöhnt. Manch einer wundert sich immer wieder über die neue Skyline aus Windrädern über Altentreptow, sieht die Landschaft verschandelt. Andere werden sich wohl nie an die Räder arrangieren können. Sie wohnen am Rand der Parks. Sie haben mit Lautstärke, Schlagschatten, nächtlichem Blinkterror und möglicherweise mit Wertverlusten ihrer Grundstücke zu kämpfen.

Landauf landab gilt Altentreptow als schlechtes Beispiel, wie man eine Landschaft mit Windrädern zupflastern kann. Es ist der größte Windpark auf dem Festland von Mecklenburg-Vorpommern und wahrscheinlich sogar in ganz Deutschland. Das Schlimmste dabei ist, dass in der Vergangenheit beim Bau der Windparks versäumt wurde, wenigstens noch Ausgleichszahlungen für die Stadt herauszuhandeln. Die Stadt verdient nicht einen Cent daran. Da können die Altentreptower die Vermutung von Auswärtigen leider nicht bestätigen, dass ihre Stadt wegen der vielen Windräder steinreich sein muss. Zum Vergleich: Die Gemeinde Walkendorf bei Gnoien bekommt rund 6600 Euro pro Jahr und Windrad. Hochgerechnet wären das bei 80 Windrädern rund um Altentreptow sage und schreibe 528 000 Euro!!! Die würden wohl hauptsächlich an die Gemeinden Altentreptow und Grapzow fließen.

Altentreptow und die umliegende Region wurden Opfer der Energiepolitik, in der die Menschen kaum oder gar kein Mitspracherecht haben und den Windkraftfirmen und auch einheimischen Investoren alle Tore weit geöffnet wurden. Sie und die Verpächter verdienen kräftig. Leidtragende sind die Altentreptower, die nur die Windräder vor der Nase haben. Da ist es durchaus verständlich, dass es für viele Menschen schwer wird, die Pläne der Energiewende mitzutragen. Auch wenn sie wissen, dass wir diese Form der Energiegewinnung in Deutschland immer mehr brauchen werden.

Für die Wählergemeinschaft stellen sich viele Fragen. Wie gehen wir mit dieser Vielzahl von Windrädern um? Sind 80 Windräder genug? Oder können wir noch mehr davon verkraften? Welche Einnahmen hat die Stadt davon? Kann man Pachtverträge vielleicht nachverhandeln, damit wenigstens mehr Geld in die Stadtkasse fließt? Kann man eine neue Grundsteuer für Windräder einführen? Wie kann man sonst Nutzen aus den Windrädern ziehen?